Bürgerversammlung 28.11.1964

Guada Obend mitanander möcht i euch sa',
heut kommt die Gmoidspolitik au amal dra.
Dui brengt viel Arbet ond mancherloi Sorga,
weil mr net plana soll von heut uf morga.
Den't ruhig ond sachlich dia Problem diskutira,
jedes wo ebas uf'm Herz hot, meld sich zum Wort,
doch zom streita ond hendla ischt hier net dr recht Ort.

Dr Obend hat schö agfanga, des ischt wirklich fai wohr,
denn schö ischt's doch do, wo mr sengt em a Chor.
Ja, wo mr sengt, lasst doch ruhig euch nieder,
denn a Gsellschaft, wo mr sengt, fendat mr selda heut wieder!
Langweila möcht i euch aber net, des möcht i no sa',
denn dr Schultes wartet scho ond er kommt au glei dran.

Kanäl ond Srossa müssa mr hier argviel no bau,
wenn mr ans Geld denkt, kommt machmol oims graua.
Ja Geld sollt mr halt hau, na wär's Baua a Spass,
des sollt mr halt hola könna, wia frühr uf dr Kass.
Doch i glaub, do ischt kois me dronda,
des hot scho lang sein Herra gfonda.

A Amtsblättle hemmr, des muaß mr doch sa',
des ischt a Sach, oifach prima.
Mr liest drin, was älles uf'm Rothaus gschieht,
mr woiß au, wenn a neuer Erdabürger eizieht,
Dia Gschäftsleut konnet Reklame macha,
au sonst kommet no viele wichtige Sacha.
Ja, so a Amtsblättle ghört zum Gmoindewesa,
drom solltet des Blättle au älle Leut lesa.

Onser Trinkwasserfrog sei jetzt prima glöst,
des hau i hia und da vom a Bürger schau ghört.
Dr Schultes het dui Lösong gfonda,
ond mr braucht jetzt kois me einepompa.

Ja, onser Schultes des ischt wohr,
der ischt no wirklich jong an Johr.
No viel lerna miaß r ausser Lesa und Schreiba,
wenn'r bei de ganz gscheite Leut en Holzhausa well bleiba.

En Fronmoister astella, des sei a ganz alter Zopf,
ond gnau so wichtig wi a Kropf.
Doch Heu, Stroh ond des Vieh kennt'r de Baura ja wiega,
en dr andre Zeit könn'r en dr Gmoindswald nufliega.
Was kennt dr Fronmoister sost au viel macha,
er miaßt doch au no uf seine Arbeier aufpassa.

Jetzt kommet onsre Baura dra,
dia höret viel vom Grena Pla.
Dia Feldweg maiß mr domit macha,
ond net so viel andre Sacha.
Ob des dui Gmoind, dui hat des guat verstanda,
de allerschönst Staß dui mr hend ischt ens Feld naus entstanda.

Ob mr des au richtig anerkennt,
und onsrem Gmoindspfleger pro ar des 50gerle brengt?

En de Viehmorga dia Zuständ seiet schier netzom glauba,
em Dreck miaß mr do fei buachstäblich versaufa.
Narret könnt mer da werda ond sei gard zom schieaßa,
da solltet dia Gmoindrät äll Tag dren romlaufa miaßa.
A andrer said, des sei gard zom Lacha,
wia kenn mr en de Viehmorga au bloß ebas macha.
So onaidig gäb mr doch des Geld net aus,
do schmeiß mr's doch liaber zom Fenschter glei naus.
I sag gar nex drüber ond b'halt hal mei Ruh,
ond denk, bei dem isch au 's obere Dachfenster net zu.

Früher war's uf m Rofhaus net kompleziert,
do hot mr au no offa ebas en d' Händ nei kriagt..
Heut sei des a ganz bsondre Sach,
a jeder Fetza Papier wer no extra eipackt.

En dr Beethovenstroß seh's aus,
sei schier net zom sa'!
Da kommet dia Gmoindsrät en dr nächta Zeit dra.
Nachts sei's so fenster wia in ra Kuah,
na kommt der saumäßige Dreck no dazua.
Des miaß bald gmacht werda und zwar vor m Wenter,
des sei no viel wichtiger wia em Rothaus dia Fenschter.

A Gsuach an dr Gmoindrat macha,
Des hätt jo gar koin wert.
Des han i do neulich vom a Bürger fei ghört.
Des sei ganu umasonscht, mer miaß grad drüber lacha,
was dr Schultes sag, dätet dia Gmoindrät doch macha.
En Zukonft werd's anders, schobeimnächste mal wähle!!!
Drom möcht i den Ma halt heut scho empfehla.

Was Gmoindrät oft machet, sei schier net zom glauba,
oft wär's besser, se dätat s' geld glei versaufa.
Sei's am Kanal oder Stroßabau,
onötig schmeiß mr ds' Geld doch et naus.

Über so a goistreichs Gspa´räch reget mr ons net mol uf,
des saget halt so Leut wia dr Michel Kluf.
Ond wer net woiß, was dr Michel Kluf ist für a Wesa,
der soll halt dem sein Name amol von hentarei lesa.

Ja, kritisiera des ischt halt schö,
mr macht dabei sei Gosch net he.
Doch selber ebas besser macha,
a Hondle miaßt fei manchmal lacha.

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